Abzeichen der österreichischen Arbeiterbewegung |
»Mein Kopf wird euch auch nicht retten« |
Über das Buch
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Zur Kommunikation der Häftlinge
Ausgewählte Briefe
Besprechungen
Buchpräsentation am 26. Oktober 2016
Personenregister
»Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer« |
Österreicher in der Roten Armee 1941 – 1945 |
Österreichische ÖkonomInnen der ArbeiterInnenbewegung |
Österreichische Remigration aus der Sowjetunion |
Bin ich ein guter Soldat und guter Genosse gewesen? |
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Bestellung / Kontakt |
(Friedrich Forsthuber – Präsident d. Landesgerichs f. Strafsachen Wien)
Zum Geleit
Das vorliegende Buch, in dem von rund 180 Österreicher/innen etwa 2000 Briefe – nicht nur einzelne (Abschieds-) Briefe, sondern auch komplette Korrespondenzen – abgedruckt sind, widerspiegelt das Leben der Verhafteten von der Polizeihaft bis zu der oft dramatischen Konfrontation mit der Wahrscheinlichkeit ihres baldigen Todes. Hervorzuheben ist die Fülle der in dieser Publikation wiedergegebenen Kassiber, konnten damit doch auch unzensurierte Inhalte aus dem Gefängnis hinausgelangen. All diese Briefe eröffnen den Lesern die Möglichkeit, die physischen und psychischen Qualen der Gefangenen – und deren Familien – vom Zeitpunkt der Verhaftung bis hin zur unmittelbar bevorstehenden Hinrichtung nachvollziehen zu können. Dass viele von ihnen die Kraft aufgebracht haben, noch aus der Todeszelle heraus ihre Nächsten zu trösten, verleiht diesen Briefen eine besondere Stärke.
In diesen Briefen treten die emotionale Größe der Schreiber/innen und ihr Humanismus hervor, für den sie letztendlich ermordet wurden. Geköpft von einem Regime, für das Menschenverachtung integraler Bestandteil seiner Ideologie war. Wer sich dieser entgegenstellte, wurde mit allen Mitteln verfolgt und wie es in den Urteilen häufig zynisch hieß: ’aus der Volksgemeinschaft ausgemerzt‘.
Dieses Werk ehrt ebenso wie das 2011 in 3. Auflage erschienene Buch von Willi Weinert ’Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer‘ jene österreichischen Widerstandskämpfer/innen, die im Zeitraum 1938?-?45 ermordet wurden. Ihrer zu gedenken ist auch das Anliegen des Landesgerichts, das 2012 die Ausstellung und den Katalog ’Die Geschichte des Grauen Hauses und der österreichischen Strafgerichtsbarkeit‘ erarbeitet hat. 2015 wurden dann an der Vorderseite des Landesgerichts Zeittafeln angebracht, und im gleichen Jahr vor dem Landesgericht das Denkmal 369-Wochen enthüllt. Es soll nicht nur an den Mut und die Menschlichkeit derer, die sich gegen das NS-Regime zur Wehr gesetzt haben gedenken, sondern ist gleichzeitig ein Plädoyer für den demokratischen Rechtsstaat, der allein die Achtung der Menschenrechte und die Freiheit des einzelnen sicherstellen kann, sein.